Erfolgsfaktor Female Leadership – 5 Tipps von erfolgreichen Unternehmen, wie sie Frauen in Führung bringen

Digitalisierung und Female Leadership – the perfect match!
Am 27. Februar 2020 fand im Rahmen der Social Media Week Hamburg ein Frühstücks-Meetup des Hamburger Quartiers mit dem Titel „Female Leadership! Insights aus der Kampagne #30mit30 der #DMW“ statt. Der Mensch im Fokus – so lautete das Motto der SMWHH 2020. Dazu gehören auch Diversity und Female Leadership in der heutigen Arbeitswelt. Aber wie gelingt die Förderung von Frauen in Führung und wie lässt sich solch eine Diversity im Unternehmen tatsächlich umsetzen? Mit der aktuellen #30mit30-Kampagne machen die #DMW erfolgreiche Unternehmen sichtbar, die mindestens 30 Prozent Frauen in Führungspositionen haben. In diesem Beitrag möchte ich diese Zahl noch einmal einordnen und zeigen, was Unternehmen tun können, um Female Leadership zu fördern.
Frauen in Führungspositionen – Deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich
Deutschland ist ein Entwicklungsland – zumindest, wenn man die Quote von Frauen in Führungspositionen betrachtet. Wie es scheint, herrscht bei diesem Thema eine verbale Aufgeschlossenheit bei praktischer Verhaltensstarre. Doch ist dies wirklich so? Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Zahlen.
Bei einem Blick auf die 160 börsennotierten Unternehmen mit Sitz in Deutschland kann man zunächst erfreut sein. Es gibt Bewegung. Der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten wächst – allerdings auf immer noch extrem niedrigen Niveau. Laut einem Allbright-Bericht aus dem September 2019 liegt der Frauenanteil in Vorständen bei 9,3% und in Aufsichtsräten bei 31,5% in allen Dax 30, MDax und SDax-Unternehmen. Dabei ist auffällig, dass Deutschland im internationalen Vergleich deutlich zurückfällt. Im Vergleich zum Frauenanteil in Unternehmen in Frankreich, Großbritannien, Polen, Schweden und den USA, landet Deutschland auf dem vorletzten Platz. Deutschland ist das einzige Land,
in dem kein einziges der Großunternehmen einen Frauenanteil von 30 Prozent im Vorstand erreicht.
Aber warum ist das eigentlich ein Problem?
Potenziale von Female Leadership und Diversity für den Unternehmenserfolg
Es dürfte allseits bekannt sein, dass Frauen das bessere Abitur machen, die besseren Studienabschlüsse erreichen und dass viele Frauen nicht nur die Kompetenz, sondern auch den Willen haben, Führungspositionen auszufüllen. Nur warum zeigt sich dies nicht in den Zahlen?
Im deutschen Grundgesetz, Artikel 3, ist explizit festgehalten ist, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind und dass der Staat die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern fördert, sowie auf die Beseitigung bestehender Nachteile hinwirkt. Vor diesem Hintergrund gibt es bis heute berechtigte Forderungen nach einer Quote für Frauen in Führungspositionen. Studien zeigen immer wieder auf, dass Unternehmen, die Vielfalt in ihren Teams fördern, bessere Ergebnisse, mehr Zufriedenheit und langfristig mehr Erfolg erzielen. Dabei trägt eine Quote von mindestens 30 Prozent Frauen in Führungspositionen beispielsweise zum Abbau von Geschlechterstereotypen bei (vgl. DIW-Studie 2015, “Zum Potential einer festen Geschlechterquote”). Warum das wichtig ist und welche Rolle dabei erfolgreiche Frauen in Führung als Vorbilder spielen, also so genannte ‚Role Models‘, zeigt sich im nächsten Abschnitt.
Es geht aber nicht nur darum, Stereotype abzubauen und neue Rollenbilder zu ermöglichen. Dies ist gesellschaftlich gewinnbringend und führt zu einer gleichberechtigten Teilhabe aller Geschlechter an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Es geht aber auch darum, dass es klare wirtschaftliche Gründe gibt, warum die Förderung von Diversity, Gleichstellung der Geschlechter und Female Leadership gewinnbringend ist.
1. Ökonomischer Mehrwert
Erstens – so zeigt beispielsweise bereits der dritte Report über Diversity von McKinsey in Folge – sind Unternehmen mit mehr als 30 Prozent Frauen in Führungspositionen finanziell erfolgreicher und outperformen Unternehmen mit geringerer Diversität wirtschaftlich um einen signifikanten Anteil.
2. Mehr Innovation und bessere Produkte
Ein diverses Team bringt diverse Perspektiven mit und ist deshalb geeigneter, solche Produkte zu erschaffen, die Kunden und Nutzer*innen den größtmöglichen Mehrwert bringen. Studien zeigen, dass ein Team mit diversen Hintergründen Innovation vorantreibt.
3. Mehr Talente
Gerade in IT-Berufen hätte die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter auch einen enorm pragmatischen Grund. Denn 124.000 Stellen für IT-Fachkräfte sind derzeit unbesetzt. Es braucht also mehr IT-Studierende. Bisher sind laut einer Bitkom-Studie aber nur knapp 30 Prozent der IT-Studierenden Frauen, und auch nur jeder 7. Bewerber bzw. Bewerberin auf eine offene Stelle ist weiblich. Wenn wir es also schaffen, Stereotype abzubauen und mehr Frauen nicht nur eine IT-Ausbildung oder ein Studium absolvieren, sondern auch einen Job in der IT anstreben, gewinnen Unternehmen automatisch einen größeren Pool an ausgebildeten Fachkräften. Aber auch hier muss man genauer hinschauen: Nicht nur eine Ausbildung oder ein Studium in der IT muss für Frauen attraktiv sein, sondern auch die Arbeit in der IT-Branche. Dazu gehört selbstverständlich auch gleiches Gehalt für gleiche Arbeit – das Gender Pay Gap ist auch in IT-Berufen vorhanden. Und je höher Frauen in der Hierarchie eines Unternehmens kommen, umso größer wird das Gap. Aber nicht nur die Gehaltsunterschiede sollte man ernst nehmen, sondern auch den systemimmanenten Sexismus, der viele Frauen gar nicht erst in IT-Berufe streben oder sie schnell wieder wechseln lässt.
Umgekehrt kann man also auch schlussfolgern, dass Unternehmen, die wenige oder keine Frauen in Führungspositionen haben und keine oder wenig Diversity in ihren Teams besitzen, enormes Potential verschenken.
Deshalb haben die Hamburger DMW Kathrin Jauch und Sandra Roggow auf der Social Media Week Hamburg bei einem Frühstücks-Meetup über die #30mit30-Kampagne berichtet. Die Besucherinnen (ja, es waren leider nur Frauen!) lauschten gespannt und diskutierten anschließend lebhaft. Viele Frauen teilten auch ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung am Arbeitsplatz.
Im Folgenden möchte ich aber nicht weiter über die negativen Erfahrungen berichten, sondern einen genaueren Blick auf die erfolgreichen Unternehmen werfen, die bereits in der #30mit30-Kampagne porträtiert wurden.

Copyright www.delovska.de